Wenn der Geschäftspartner stirbt….

10. November 2022


Was passiert eigentlich mit einem Unternehmen, in einem Unternehmen und mit dem verbleibendem Unternehmer selbst, wenn der Geschäftspartner stirbt? So ging es Frank Sander von testsiegertarife.de. Sein Partner, Peter Filip, ist überraschend verstorben – ohne, dass beide noch Vorsorge treffen konnten. Jetzt hat Frank Sander im Herbst das Unternehmen verkauft. Im Interview mit Andreas Grimm spricht er über die Zeit und was ihm dabei geholfen hat. 

Die beiden Freunde, Frank Sander und Peter Filip, gründen im Jahr 2008 ihr gemeinsames Maklerunternehmen testsiegertarife. Über die Jahre bauen sie das Unternehmen zu einem der größten zehn Internetmakler in Deutschland auf. Zwar wollten sie noch lange weiter arbeiten, doch für Fall eines Unfalls oder Todes sollte vorgesorgt werden. Doch das Schicksal hatte andere Pläne und machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.  

Andreas Grimm: Herr Sander, wofür steht Ihr Unternehmen testsiegertarife Service GmbH?

Frank Sander: Wir sind einer der führenden Online-Makler in Deutschland und vertreiben unsere Leistungen ausschließlich über Online-Medien. Dazu betreiben wir einige der besucherstärksten Websites, optimieren jeden Tag die Online-Auftritte und bieten dennoch persönlichen Service im Leistungsfall.

Eigentlich wollten Sie für den Todesfall vorsorgen. Wie wollten Sie das anstellen?

Uns war klar, dass wir unsere Familien oder Angehörigen nicht damit belasten wollten, sich um unsere GmbH kümmern zu müssen, sollte uns oder einem von uns etwas zustoßen. Es gibt da einfach niemanden, der sich angeboten hätte, das Unternehmen zu übernehmen. Deshalb wollten wir ein Beratungshaus über einen Treuhandvertrag damit beauftragen, sich im Ernstfall um den Geschäftsbetrieb zu kümmern und dann den Verkauf des Unternehmens zu übernehmen. Unsere Angehörigen sollten einen fairen Verkaufspreis erzielen, damit sie zumindest finanziell sorgenfrei weiterleben könnten, und unsere Belegschaft einen sicheren Arbeitsplatz behält.

Zu diesem Treuhandvertrag ist es dann nicht mehr gekommen.

Nein. Peter Filip ist leider plötzlich und unerwartet verstorben. Wir hatten zwar den Treuhandvertrag unterschriftsreif – aber er war eben nicht unterschrieben. Das war eine wirklich harte Zeit. Für die Witwe mit ihren Kindern, aber auch für mich. Wir haben stundenlang gesprochen und versucht, die Situation aufzuarbeiten und irgendwie nach vorne zu blicken. Das ging über Wochen. Ich wusste selbst nicht, wie ich damit umgehen sollte – und gleichzeitig musste die Firma weiterlaufen. Die Lücke, die Peter Filip hinterlassen hat, ist schon verdammt groß. Ich habe auch mit unserem Berater gesprochen, wie wir die Zukunft des Unternehmens sicherstellen können. Irgendwann ist dann der Entschluss gefallen, dass wir das Unternehmen abgeben wollen. An einen Käufer, der das Geschäftsmodell beherrscht und der trotzdem auch von unserem Know-how und unseren Prozessen profitieren würde.

Was waren die besonderen Herausforderungen?

Das ist eine emotional echt hart erarbeitete Entscheidung, die man da trifft. Sich täglich zu motivieren ebenfalls. Da hat auch das Coaching durch unseren Berater sehr geholfen. Weder die Erbengemeinschaft noch ich haben Ahnung, wie man ein so großes Unternehmen verkauft, wie man Kaufinteressenten findet und mit ihnen verhandelt, welche Formalien man wegen der minderjährigen Kinder einhalten muss. Besonders das Verhandeln mit Käufern fühlt sich in einer solchen Situation wirklich nicht gut an. Wir hätten das allein nicht so hinbekommen. Dafür hatten wir zum Glück unseren Berater, der das alles übernommen hat, uns in dieser Sache den Rücken komplett frei gehalten und uns durchgelotst hat. Die Unterschrift beim Notar war dann wie eine Befreiung. Besonders auch, weil die Käufer das Geschäftsmodell verstehen, den Standort erhalten und ausbauen wollen – und weil auch ich in verantwortlicher Position weiter mit dabei sein werde. Ich freue mich riesig drauf!

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